Seit über 85 Jahren: Innovation, Qualität und Kundenorientierung als Markenzeichen
38 Mitarbeiter, volle Auftragsbücher und der Ruf, ein äußerst innovatives Unternehmen zu sein - würde Josef Ambros sen. noch leben, wäre er stolz auf das, was aus seinem Betrieb geworden ist.
Hatte Josef Ambros sen. die Firma aller widrigen Umstände zum Trotz vor 75 Jahren aufgebaut und später durch die Kriegswirren geführt, investierte der mutige Unternehmer in den 50-er Jahren kräftig in moderne Anlagen. Und auch diesmal wurde er für seine Risikobereitschaft belohnt. Es herrschte Aufbruchstimmung im Nachkriegsdeutschland, entsprechend groß war die Zahl der Aufträge.
Und weil sich der Trend fortsetzte, stand der Betrieb Anfang der 70-er Jahre blendend da. Doch dann passierte das Unglück: die Sägerei brannte komplett nieder. Das Lebenswerk von Josef Ambros lag in Schutt und Asche. Doch die Familie Ambros bewies in dieser schwierigen Situation, dass sie nicht aufgibt. Vier Wochen später lief das erste Rundholz schon wieder durch den Gatter der neuen und noch größeren Säge.
1980 wurde dann Josef Ambros jun. ins kalte Wasser geworfen. Weil sein Vater Anton, der 1973 die Leitung übernommen hatte, nach einem Autounfall wochenlang schwer verletzt im Krankenhaus lag, musste der damals 21-Jährige die Geschäfte führen. Damit das überhaupt möglich war, entließ die Bundeswehr den wehrpflichtigen Zimmerergesellen vorzeitig.
"Ohne die große Loyalität und die sagenhafte Mithilfe meiner Mitarbeiter hätte ich das nicht geschafft", meint Josef Ambros jun. rückblickend. Als wenig später der Juniorchef die Meisterprüfung abgelegt hatte, kam er mit Visionen von der Meisterschule zurück. In einer Zeit, in der bayernweit 25 bis 30 Holzhäuser pro Jahr gebaut wurden, sicherte sich das Unternehmen 1984 das Patent für ein Holzbausystem, aus dem sich dann die heutige Holzrahmenbauweise entwickelt hat.
"Damals sind wir deswegen von vielen belächelt worden", erzählt Josef Ambros jun., der 1992 Geschäftsführer der neu gegründeten Anton Ambros GmbH wurde. Das "Erlebnis Holzhaus" ist seine Lebensphilosophie.
Zudem sprach der Jungunternehmer von "Netzwerken", die er mit anderen Holzbau-Betrieben bilden wollte. "Warum sollen sich nicht Kollegen zusammenschließen und gegenseitig voneinander profitieren?", lautete die damals provokante Frage. Dass dies für Josef Ambros jun. keine leeren Worthülsen sind, bewies der 45-Jährige unlängst wieder einmal, als er mit anderen Holzbauspezialisten die AG Passivhaus gründete. "Ein Haus ohne aktive Heizung, das ist angesichts der steigenden Ölpreise das Haus der Zukunft", hat der Ostallgäuer erkannt.