Als es darum ging, dem unansehnlichen Plattenbau ein neues attraktives Gesicht zu verpassen und gleichzeitig die in energetischer Hinsicht hohen Anforderungen zu erfüllen, um Fördergelder aus dem Umweltentlastungsprogramm II zu erhalten, war Czech auf das Holzbauunternehmen aus dem fernen Allgäu gestoßen, per Zufall bei einer Messe. Die Firma Ambros konnte mit der perfekten Lösung dienen.
„TES Energyfacade“ heißt das mehrfach ausgezeichnete System, das in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität in München sowie Forschungsinstituten in Finnland und Norwegen entstanden ist, und bei dem die in Hopferau vorgefertigten Fassadenelemente mit integrierter Wärmedämmung und Dreifach-Glas-Fenstern im „Just-in-time“-Verfahren auf die Baustelle geliefert und dort an das Bestandsgebäude montiert werden. Auf diese Weise können Altbauten in kürzester Zeit selbst auf Passivhaus-Niveau getrimmt werden. Unter Vermeidung von Schmutz und Lärm wird aus einem Ölschlucker, der 25 oder mehr Liter Heizöl pro Quadratmeter im Jahr zum Schornstein hinausgepustet hat, ein hochenergieeffizientes Gebäude.
Argumente, die die Verantwortlichen der Berliner Waldorfschule sofort überzeugten, zumal es schon gelungene Beispiele für den Einsatz des TES-Systems gab. Im Nachhinein spricht Czech „von einer logistischen Meisterleistung“, die die Firma Ambros in Berlin vollbrachte. Alles musste schnell gehen. Aber dass es so schnell gehen würde, hätte Uwe Czech nicht für möglich gehalten. Die 440 Schüler waren in ein Ausweichquartier im 45 Minuten entfernten Stadtteil Berlin-Buch umgezogen, als im Oktober die Arbeiten begannen. Die alte Fassade wurde abgenommen und Stück für Stück durch neue Elemente, die per Tieflader aus dem Allgäu anrollten, ersetzt. Ende Januar waren die Außenarbeiten bereits abgeschlossen – trotz Schnee, Kälte und schwieriger baulicher Voraussetzungen, da das zu sanierende Gebäude kein einfacher Kubus, sondern extrem verwinkelt war. „Die Leistung der Ambros-Mitarbeiter kann nicht hoch genug gelobt werden“, betont Czech.